Die Meere

Die Geschichte der österr. Meeresforschung

Dr. Reinhard Kikinger im Haus des Meeres (10.3.2016)


Do You Want A Whale?

Dr. Reinhard Kikinger - Vortrag im Haus des Meeres

Der Blaue Planet - Unterwasserdschungel


Von den üppigen Unterwasserwäldern bis hin zu den weiten Ebenen mit Seegras: Das Meer beherbergt einen zauberhaften Unterwasserdschungel mit magischen Lebewesen. Doch wo die Nahrung im Überfluss verfügbar ist, ist auch die Konkurrenz unter den Meeresbewohnern am stärksten. Wie gehen die Tiere in diesem üppigen grünen Lebensraum unter Wasser mit der Rivalität um? Es ist Frühjahr. Die Sonne erwärmt das Meer. Dadurch beginnt auch eine immense Verwandlung dieses erstaunlichen Lebensraums. Die von Pflanzen dominierten Meeresregionen, die Mangroven miteingeschlossen, zählen zu den reichhaltigsten aller Lebensräume.
Nahrung ist hier im Überfluss verfügbar, aber die Konkurrenz ist ebenso groß. Das Meer beherbergt an manchen Orten Seegraswiesen, die sich über 5000 Quadratkilometer ausdehnen. In den riesigen Tangwäldern, die dem Licht entgegenwachsen, mutiert der Oktopus zum gewitzten Fluchtkünstler, um seinem Erzfeind, dem Pyjamahai, zu entkommen. Manche Meeresregionen sind von Algenblüten grün eingefärbt. Dort geht der Garibaldi-Fisch eine ungewöhnliche Verbindung mit dem Seeotter ein, um den eigenen Algengarten vor plündernden Seeigeln zu schützen. Auf ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit Tigerhaien müssen sich die Grünen Meeresschildkröten in den Seegrasprärien gefasst machen.
An einem anderen Ort treffen sich Massen an Großen Seespinnen zu einem beeindruckenden Spektakel, denn einmal im Jahr häuten sich die Krebse, diesmal auf einer strauchigen Algenwiese. Aber die Tiere stecken dabei in Lebensgefahr, denn besonders der Stachelrochen hat es auf die weichen, frisch gehäuteten Seespinnen abgesehen. Für Delfine, Wale, Seelöwen und Vögel ist ein Festmahl angerichtet: Sie machen Jagd auf die riesigen, Plankton fressenden Fischschwärme, angelockt von der Algenblüte.

Folge 5 (47 Min.)

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Der wilde Pazifik 4K

Die Schönheit des Lebens


Mächtiger Pazifik

Fressen und Gefressen werden

Die Riesen des Pazifiks haben Besonderheiten entwickelt, die es ihnen erlauben, ihren unersättlichen Nahrungsbedarf zu decken. Dass der Blauwal, das größte Tier der Welt, sich von winzig kleinen Krebstierchen ernähren kann, funktioniert nur, weil er mit seinem Riesenmaul bei jedem Bissen Unmengen von Krill verschlingt. Auch der Teufelsrochen fällt über winzige Beute her. Da diese kaum nahrhaft ist, frisst er fast pausenlos, um nicht zu verhungern. Die Nomura-Qualle, zunächst nur so groß wie ein Reiskorn, verspeist alles, was ihr in die Fangarme kommt, und kann so innerhalb eines Jahres größer werden als ein Mensch. Dabei stattet sich die Riesenqualle mit so vielen Mündern aus, wie für ein solch spektakuläres Wachstum notwendig sind. Ausgewachsene Walhaie können bis zu 15 Meter lang werden, doch als Jungtiere sind sie selbst eine leichte Beute. Seinen Nahrungsbedarf deckt der Meeresriese, indem er bei größeren Planktonansammlungen einfach sein Maul öffnet und die Kleinstlebewesen aus dem Wasser filtert. Damit ist er eine der gefräßigsten Kreaturen im Pazifik.


Mächtiger Pazifik

Geheimnisse der Tiefe

Im September steht in Costa Rica die alljährliche Arribada an, bei der Hunderttausende olivgrüne Schildkröten zu ihrem Geburtsstrand zurückkehren, um dort ihre Eier abzulegen. Dass sie es dabei schaffen, aus teils mehreren Tausend Kilometern Entfernung jedes Jahr den gleichen Küstenstreifen wiederzufinden, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Für die Reptilien bietet das Meer jedoch zahlreiche Anhaltspunkte, deren Bedeutung der Mensch erst langsam begreift. Einer dieser Wegweiser ist möglicherweise die vor der kolumbianischen Küste gelegene Insel Malpelo, die Spitze eines über 3.000 Meter in die Tiefe reichenden vulkanischen Meeresrückens. Obwohl die Insel nur ein kleiner Punkt in den Weiten des Ozeans ist, kommen dort immer wieder Hunderte Haie aus dem gesamten Pazifik zusammen. Auch ein Rätsel in den Tiefen vor der japanischen Insel Amami-Oshima konnte gelöst werden. 1995 hatten Taucher dort auf dem Meeresboden filigran in den Sand gezeichnete, kreisrunde Motive entdeckt.


Mächtiger Pazifik

Meer der Leidenschaften

Regelmäßig treffen sich in den Gewässern vor der mexikanischen Insel Guadalupe Weiße Haie, um die dort lebenden Seehunde gemeinsam zu jagen. Manchmal kommen sie aber auch mit ganz anderen Absichten. Auch wenn noch niemand die sehr diskreten Tiere bei der Fortpflanzung beobachtet hat, denken Forscher, dass es sich bei der Insel um einen bevorzugten Paarungsort für den Weißen Hai handelt. Der Pazifische Seewolf ist monogam und dabei sogar treuer als manche Menschen. Ein Paar kann bis über 20 Jahre zusammenbleiben und wacht gemeinsam über das Gelege. Für gewisse Lebewesen im Pazifik ist die Paarung hingegen ein Spiel mit dem Tod. Entlang der kalifornischen Küste wird der Geschlechtsakt manchmal zu einem erbarmungslosen Kampf, bei dem die Weibchen Gefahr laufen zu ertrinken. Bei der Pazifischen Riesenkrake sind es wiederum die Männchen, die sich der tödlichen Umarmung durch das Weibchen aussetzen. Und der Ozean bietet noch viele weitere Besonderheiten in Sachen Fortpflanzung: schwangere Männchen bei den Seepferdchen, Geschlechtsumwandlungen männlicher Clownfische und das erstaunliche Paarungsverhalten eines Ur-Reptils mit Vorliebe für Eidechsen. Auf der vor China gelegenen Tropeninsel Hainan versucht eine Gruppe Biologen, ein einst blühendes Riff wiederzubeleben. Auch vor Samoa wird der Mensch aktiv, hier allerdings, um die vom Palolowurm einmal im Jahr abgestoßenen Samen und Eier zu sammeln, die dort als Delikatesse gelten. Im Golf von Kalifornien graben Grunionfische beim kollektiven Ablaichen ihre Eier an Land in den Sand ein, um sie vor maritimen Fressfeinden zu schützen. Das überaus seltene Phänomen wirkt wie eine Flutwelle aus Fischen.


  Artenschutz 2.0 · Mit Hightech gegen das Artensterben

Weltweit sind Artenschützer*innen und Wissenschaftler*innen im Einsatz, um vom Aussterben bedrohte Tiere zu schützen. Denn das sechste Artensterben ist in vollem Gange. Jeden Tag verschwinden rund 150 Arten. Im Wettlauf gegen die Zeit setzen Forschende rund um den Globus jetzt mehr und mehr auf Hightech. Die bildstarke Doku ist eine Reise zu verschiedenen Wissenschaftlern, Start-ups und Artenschützern, die mit Hochdruck an futuristischen Technologien arbeiten. Martin Wikelskis Idee ist ein Internet der Tiere. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie erforscht die Bewegungsmuster von Tieren weltweit. Seine Big-Data Plattform Movebank enthält bereits heute über sechs Milliarden GPS-Punkte. Ein globales Vorhersagesystem für das Leben auf der Erde ist greifbar. In Deutschland soll Hightech bedrohte Vogelarten vor dem Tod durch Windkraftanlagen schützen. Herzstück: Ein kamerabasiertes System, das über Künstliche Intelligenz in Sekunden erkennt, ob sich ein Rotmilan oder Adler nähert und rechtzeitig die Windkraftanlage stoppt. In Kenia soll eine KI-Software helfen, Populationszahlen über Fotos schneller und genauer zu ermitteln als bisher. Und vor Korsika macht sich die Meeresbiologin Alicia Dalongeville auf die Suche nach einer Spezies, die bereits als ausgestorben galt: der Engelhai. Sie fischt in der Tiefe nach eDNA, auch Umwelt-DNA genannt.